Lion- Der lange Weg nach Hause

Filmtipp

Handlung

Der kleine fünfjährige indische Junge Saroo lebt mit seinen drei Geschwistern und seiner Mutter in dem kleinen Dorf Ganesh Talai mitten im ländlichen Madya Pradesh. Die Familie ist arm, die Mutter verdient ihr Geld als einfache Arbeiterin und ihr Vater hat sie verlassen. Auf dem nahegelegenen Bahnhof versuchen die Kinder loses Kleingeld zu finden oder etwas Kohle von den Frachtzügen zu stehlen um diese dann später gegen etwas Milch oder Essbares einzutauschen.

Auf einer dieser Bahnhofaktionen verliert der kleine Saroo seinen älteren Bruder Guddu und schläft versehentlich in einem leeren Zug, der ausrangiert werden soll, ein. Als er später aufwacht ist der fahrende Zug schon längst auf den Weg Richtung Kalkutta. Nach der mehrtägigen Fahrt im Zug findet sich Saroo in Kalkutta wieder- einer Stadt riesigen Stadt die er nicht kennt und dessen Sprache er nicht versteht.

Saroo schlägt sich für mehrere Wochen auf den Straßen in Kalkutta durch, bis er letzten Endes von einem Mann, der etwas Hindi spricht zur Polizei gebracht wird.

Leider kann niemand Saroo helfen, seine Familie zu finden. Für drei Monate lebt er im Waisenhaus, bis eine gemeinnützige Organisation ihn an ein australisches Paar zur Adoption vermittelt.

Trotz seiner glücklichen Kindheit lässt Saroo seine Vergangenheit nicht los. Als junger Erwachsener versucht er mit seinem fotografischen Gedächtnis und der Hilfe von Google Earth, den Wohnort seiner Familie ausfindig zu machen. Er verfolgt die verschiedenen Bahngleise von Kalkutta, zoomt immer wieder in Bahnhöfe und versucht die Ortschaften, mit denen aus seiner Erinnerung zu vergleichen. Während seiner sechs jahrelangen Forschung im Internet gelingt es ihm schließlich die kleine Ortschaft Ganesh Patai wiederzuerkennen.

Nach 20 Jahren kehrt er in das Dorf zurück, wo er tatsächlich auf seine geliebte Mutter und zwei seiner Geschwister trifft. Seinen älteren Bruder Guddu sah er jedoch nie wieder. Er wurde am Bahnhof von einem Zug überfahren und verunglückte am gleichen Tag, an dem Saroo verloren ging.

Nach all den Jahren wurde Saroo von seiner leiblichen Mutter aufgeklärt, dass er seinen Namen  immer falsch ausgesprochen hatte. Sein wirklicher Name ist Sheru, das Hindi-Wort für Löwe (engl. Lion).

Eigene Gedanken zum Film

Ein wirklich guter Film um einen Eindruck vom wirklichen Indien zu erhalten ohne den üblichen Bollywood Trubel aus übertriebenen Farben, Stimmungen und Drama.

Während man den verlorengegangenen kleinen Saroo auf seiner Zugfahrt und den Straßen in Kalkutta begleitet, fühlt man sich sofort in ein Indien vor 20 Jahren zurück gesetzt- so wie es war und mancherorts immer noch ist.

Der kleine Sunny Pawar spielt seine Rolle als Saroo wirklich gut und auch Dev Patel, den wir schon aus Filmen wie „ Slumdog Millionär“ und „Best Exotic Marygold Hotel“ trägt zum Gelingen des Films bei.

Doch der Film wäre nicht das, was er ist, würde er nicht auf die wahre Geschichte des Saroo Bierly beruhen (Das Buch: LION: Der lange Weg nach Hause), der tatsächlich in den 80iger Jahren seine Familie in Indien verlor, von einer Australischen Familie adoptiert wurde und dann mithilfe von Google Earth sein kleines Heimatdorf in Madhya Pradesh wiedergefunden hat.

Während des Films mag man fast nicht glauben, dass es Saroo möglich war, durch seine lange Recherche tatsächlich seine Familie wiederzufinden und man könnte an der Geschichte schnell zweifeln, wäre sie nicht wirklich so geschehen.

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